Mit dem Flughafenbus ging es zum Hafen, von wo aus wir mit der Fähre nach Santa Cruz übergesetzt haben. Nach einer weiteren Stunde Busfahren, sind wir im Stadtzentrum von Santa Cruz angekommen, der Insel wo wir unsere ersten drei Nächte verbracht haben. Mit meinem 10kg schweren Rucksack und bei etwa 35°C, wollte ich so schnell wie möglich in unser Appartement. Nachdem wir zwei Stunden im Reisebüro (zum Glück mit Ventilator) verbracht haben, um Tagestouren für die nächsten Tage zu organisieren, haben wir uns vom Reisebüro Fahrräder ausgeliehen und sind zu unserer Airbnb Wohnung gefahren. Endlich luftige Klamotten anziehen und das schwere Gepäck abladen.
Unser Abendbrot am ersten Abend viel sparsam aus. Haben uns Brötchen, Käse und Bananen gekauft und uns damit auf den Pier gesetzt. Bei den Preisen auf Galápagos habe ich jedes Mal zwei Mal überlegt, ob und was ich esse. Einmal habe ich 70 Cent für EINEN Apfel gezahlt. Und Mittagessen, die in Mindo zwischen 2 und 3$ kosten, kosten auf Galápagos 4-5$. Aber ist ja klar, wenn alles mit Flugzeugen und Schiffen angeliefert werden muss. Und die ganze ausländischen Touristen können es sich ja auch leisten.
Wenn man nach Santa Cruz kommt, sieht man sofort, wieviel Geld hier investiert wird, um das beliebteste Reiseziel Ecuadors für Touristen attraktiv zu machen. Super instandgehaltene Straßen und Bürgersteige, lauter Wassertaxen, ein großer Pier und ein Supermarkt, der keine Wünsche offen lässt. Santa Cruz ist die Insel mit den meisten Einwohner.
Abends ist der Pier hell erleuchtet und während wir dort saßen und unser Abendbrot genossen haben, konnten wir den Pelikanen beim fischen zusehen und die Minihaie und Seelöwen beobachten. Es kühlt sich zwar etwas ab abends, aber man kann immer noch in luftigen Klamotten rumlaufen. So warm, wie in der Zeit, als wir da waren, ist aber wohl nur in der Regenzeit. Sonst sollen es nur so 20-25°C sein.
Puerto Ayora auf Santa Cruz
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Tag 1: Auf dem Weg ins Dorfzentrum zum Hafen, von wo aus wir unsere erste Tagestour gestartet haben, sind ein paar Pelikane an uns vorbeispaziert. Genauso wie die Seelöwen, chillen die ganz unerschrocken von den ganzen Touristen auf dem Pier rum oder lauern bei der Stelle, wo der frische Fisch angeliefert wird, auf Essen.
Mit einer kleinen Yacht sind wir mit etwa zehn Leuten und unserem Guide vor die Insel Santa Fe gefahren, um dort schnorcheln zu gehen. Für mich war es das erste Mal und es war so atemberaubend als ich zum ersten Mal untergetaucht bin und in dem glasklaren Wasser lauter kleine bunte Fische gesehen habe. Eine dreiviertel Stunde haben wir die Unterwasserwelt erkundet, dann sind wir wieder zurück in Richtung Santa Fe gefahren und sind dort in einer einsame Bucht nochmal geschnorchelt. Die Felsen dort waren von Seelöwen bewohnt, die total nah an uns vorbeigeschwommen sind und ganz neugierig mit der GoPro des Guides gespielt haben. Besonders die Babyseelöwen waren richtig süß. Nach einer weiteren dreiviertel Stunde schnorcheln ging es zurück aufs Boot zum Mittagessen und anschließend an einen versteckten Strand, den wir ganz für uns alleine hatten. Ein so türkisblaues Meer mit so einem traumhaften weissen Sandstrand, kannte ich bisher nur von Fotos und war echt beeindruckt, als ich auf einmal selber an so einem Traumstrand in der Sonne lag und im lauwarmen Meer gebadet habe. Allzu lange haben wir uns dort jedoch nicht aufgehalten, wir hätten uns sonst auch alle einen Hitzeschlag geholt und wären gnadenlos in der Sonne verbrannt. Am Nachmittag waren wir wieder zurück auf Santa Cruz. Leider haben wir uns beim Schnorcheln alle drei etwas den Rücken verbrannt. Zum Abendbrot haben wir uns Salat in unserem Appartement zubereitet.
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kleiner Besucher beim Abendbrot
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Tag 2: Eigentlich war für heute ein Tagesausflug zu der Insel Floreana geplant, allerdings hatte das Boot, mit dem wir fahren wollten, einen Motorschaden. Also wurde der Ausflug auf den nächsten Tag verschoben. Stattdessen wurde uns empfohlen zu "Las Grietas" zu gehen. Bei knallender Sonne sind wir vorbei an einem kleinen Strand, durch die Vulkanlandschaft zu einer Felsspalte, in der sich eine Lagune befand. Zum Glück waren wir schon früh dort, so dass wir noch in Ruhe schwimmen gehen konnten. Die Atmosphäre zwischen den beiden Felswänden ganz alleine in der Lagune zu schwimmen und alles um einen herum ist total still, war einfach einzigartig...so wie eigentlich alles auf Galápagos.
Las Grietas
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Als dann mit der Zeit immer mehr Touristen kamen, haben wir unsere Sachen zusammengepackt und sind zurückgelaufen. Auf dem Rückweg war es natürlich noch heißer als auf dem Hinweg durch die kommende Mittagshitze.
Nach einer kleinen Pause im Appartement, haben wir am Nachmittag einen Ausflug zu einem wunderschönen Aussichtspunkt; einem Felskrater, zu einer finca mit ganz vielen Schildkröten und zu Lavatunneln gemacht.
Schildkröten waren wohl die Tiere, die wir in unserer ganzen Woche auf Galápagos am häufigsten gesehen haben. Die riesigen Landschildkröten, wie wir sie auf der Finca zu Hauf gesehen haben, sind echt eigenartige Wesen. Sie schleichen ganz gemächlich über die Wiesen und mit ihrem schrumpligen Hals haben sie schon etwas dinosaurierhaftes.
Lavatunnel
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Der etwas 1km lange Weg, der durch die Lavatunnel führt, war unsere letzte Station für heute.
Tag 3: Heute haben wir die Tagestour zur Insel Floreana unternommen, die schon für gestern geplant war. Die Fahrt mit der Yacht zur Insel hat etwas mehr als eine Stunde gedauert. Wir haben nur einen Fuß auf die Insel gesetzt und sofort wieder etwas zu sehen bekommen. Dieses Mal: Landleguane. Die sehen wirklich aus wie kleine Drachen und bewegen sich auch total langsam. Genau wie auch den Schildkröten und überall allen Tieren auf Galapagos, kann man ihnen ganz nah kommen ohne, dass sie Angst haben. Allerdings soll man zu den Tieren immer einen Abstand von 2 Metern halten.
Nachdem wir die Leguane genug bestaunt hatten, hat unser Guide uns zu einer wunderschönen Bucht geführt, eigentlich brauche ich es gar nicht mehr zu erwähnen, dass es wunderschön ist, weil einfach jeder Fleck auf Galapagos atemberaubend ist.
Ich bin jetzt schon seit (leider) über zwei Monaten zurück aus Ecuador, in Deutschland, in dem es zwar nicht jeden Tag regnet und meine Knöchel permanent von Mückenstichen geziert sind, wie in Mindo, in dem ich mein Essen und meine Küche nicht mit Ameisen und Kakerlaken teilen muss und in dem man sich auf Absprachen verlassen kann und nicht eine Stunde umsonst irgendwo wartet, doch in dem es eben auch keine fast immer fröhlichen, entspannten und warmherzigen Ecuatorianer gibt und wo man nicht eine nahezu tiefenentspannte Grundeinstellung hat, allein schon durch die Umgebung von nichts als Natur und wo es leider Gottes auch keine Chifles und Empanadas gibt und nicht zu vergessen all die tollen Freiwilligen, die meine Zeit in Mindo erst so richtig perfekt gemacht haben. Ja, das hört sich jetzt vielleicht etwas schnulzig an, aber für mich war die Zeit in Mindo einfach ein Traum und Mindo ist und bleibt für mich ein kleines Paradies und auch so etwas wie eine zweite Heimat. Ich bin mir durchaus bewusst, dass ich Mindo mit etwas anderen Augen sehe, als die Einheimischen, denn ich musste mir nie Sorgen um meine Arbeit und mein Einkommen machen, so wie es bei vielen Mindeños, aufgrund des Touristenschwundes durch die Wirtschaftskrise, der Fall ist. Doch ich bin mir sicher, dass es im Punkt Gelassenheit den Mindeños ähnlich geht wie mir. Auch wenn bei ihnen vielleicht nicht gerade alles rund lief, den Spaß und die Freude am Leben haben sie trotzdem nie zu kurz kommen lassen.
Für mir hätte mein Auslandsaufenthalt definitiv nicht besser laufen können...warum bin ich eigentlich nur neun Monate nach Ecuador gegangen und nicht ein ganzes Jahr??? Doch dann wäre mir der Abschied womöglich nur noch schwerer gefallen. Ich überlege schon, ob ich nächsten Sommer vielleicht wieder hinfliege...
Den Bericht über Galápagos habe ich nie zu Ende geschrieben und werde das jetzt auch nicht mehr tun. Es bleibt nur zu sagen, dass es ein wahnsinnig schöner Urlaub war. Galápagos bietet die schönste Natur, die ich bisher in meinem Leben gesehen habe, mit den ungewöhnlichsten Tieren. Allerdings ist es auch verdammt teuer, wenn man bedenkt, dass ich für eine Tomate 0,70ct gezahlt habe.
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