Erstmal vorweg; das ecuadorianische Essen ist super lecker. Bevor ich hierher kam hatte ich nicht wirklich eine Vortstellung von der ecuadorianischen Küche. Ich wusste, dass es wohl viel Reis, Bohnen, Mais und Kartoffeln geben wird, aber dass es hier so eine Vielfalt an leckerem Essen gibt, hat mich wirklich überrascht.
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Quimbolito | | | | | |
Quimbolitos sind in ein Bananeblatt eingewickelte Kuchen mit Rosinen. Sie ähneln geschmacklich sehr dem klassischen Sandkuchen, werden jedoch aus Maismehl und mit etwas Käse gemacht und sind weniger süß.
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Cocada |
Cocada habe ich das erste Mal gegessen, als ich an der Küste war. Es wird aus Zuckerrohr, Kokos und Erdnüssen gemacht und riecht wie Lebkuchen. Wenn man es etwas erwärmt, soll es auch so schmecken. Ich habe es bisher nur kalt gegessen, aber auch so schmeckt es gut. Die Konsistenz ist ziemlich fest und zäh und es schmeckt ziemlich süß.
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Pan de Yuca |
Das Pan de Yuca, auf Deutsch Maniokbrot, wird aus dem Mehl der Maniokwurzel gemacht. Außerdem enthält es, wie der Großteil des ecuadorianischen Essens, Käse. Maniok ist wie Mais, Reis, Kartoffeln, Bohnen und Getreide eines der Grundnahrungsmittel Südamerikas. Die Konsistenz ist zäher, als die von normalen Brötchen, aber der Geschmack hat mich echt überzeugt.
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Bolón de verde |
Bolónes de verde werden zum Frühstück oder auch als Beilage gegessen. Der Teig wird aus einer pikant gewürzten Masse aus gekochten grünen Bananen gemacht. Die Füllung besteht wieder mal aus Käse. Es wird übrigens immer die gleiche Käsesorte verwendet, es gibt auch fast nur die eine hier zu kaufen. Vom Aussehen her ähnelt der Käse Hirtenkäse oder Mozzarella, hat allerdings einen etwas muffigeren Nachgeschmack. Die Bolònes werden frittiert, auch eine sehr typische Zubereitungsart in Ecuador. Es kann eigentlich nie genug Fett sein, sogar das Gemüse wird manchmal frittiert.
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Humitas |
Humitas werden ebenfalls aus einem gewürzten Maisteig gemacht und anschließend werden sie in Maisblätter eingewickelt und gedünstet. Auch diese Spezialität enthält (Überraschung!) Käse und wird zur endgültigen Zubereitung von den Maisblättern befreit und gebraten. Humitas ist eines meiner Lieblingsessen hier.
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Choclo con queso |
Hier wird, anders als in Deutschland, eher der weiße Mais gegessen. Er ist im Gegensatz zum gelben Zuckermais nicht süß, und die Körner sind ein bisschen größer und knackiger. Oft wird er am Straßenrand gegrillt und mit Käse verkauft und ist ein super leckerer Snack für zwischendurch. Hier in Ecuador nennt man diesen Mais "Choclo", was einfach "Maiskolben" bedeutet.
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Salchipapas |
Ich fand es sehr lustig, als ich dieses Gericht das erste Mal auf einer Speisekarte gesehen habe. Der Name ist einfach so witzig. Salchita (Wurst) + Papas (Kartoffeln) = Salchipapas. Der Unterschied zu einer Portion Pommes mit Wurst in Deutschland ist, dass die Wurst hier kleingeschnitten und frittiert wird. Wie gesagt, eine beliebte Zubereitungsart. Es verändert den Geschmack der Wurst nicht wirklich finde ich, sie ist dann nur etwas knuspriger.
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Molleja(die rötlichen Fleischstücke) |
Und dann gibt es da noch ein paar wenige Dinge, die mir überhaupt nicht geschmeckt haben. Eines davon war Molleja, zu Deutsch Kaumagen, aber ich finde das spanische Wort hört sich weniger eklig an. Der Geschmack hat mich an Rind erinnert, war also nicht eklig, die Konsistenz jedoch ist gewöhnungsbedürftig. Der Kaumagen ist von vielen Muskeln durchzogen und somit sehr zäh und man hat das Gefühl, auf hartem Kaugummi zu kauen.
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Meerschweinchen |
Molleja war jedoch harmlos im Gegensatz zu dieser ecuadorianischen Spezialität; gegrilltes Meerschweinchen (Cuy). Der Anblick dieser Tiere, die wir in Deutschland als süße Haustiere kennen, aufgespießt über dem Grill war ja sowieso schon schockierend. Dann kam noch die Tatsache hinzu, dass ich einen Tag auf einem Bauernhof in Quito gearbeitet habe, auf dem auch Meerschweinchen gezüchtet worden. Die wurden dort auf kleinstem Raum zu zehnt in Käfigen gehalten. Dadurch viel es mir dann nicht so leicht, etwas Meerschweinchen zu probieren, aber ich wollte natürlich gerne wissen, wie DIE Spezialität Südamerikas schmeckt. Mich hat der Geschmack an zu lange geräucherten, alten Schinken erinnert, wird also nicht mein Lieblingsessen. Zudem war die Konsistenz teilweise schwabbelig. Diese Art von Meerschweinchen wird übrigens weitaus größer, als unsere Hausmeerschweinchen, bestimmt doppelt so groß, damit auch genug Fleisch zum Verzehr dran ist.
Die dritte und letzte Sache, die mir überhaupt nicht geschmeckt hat, war Schweinehaut. Davon habe ich jetzt kein Foto, aber ich denke, man kann sich ganz gut vorstellen, wie abgezogene Schweinehaut aussieht. Ein typisches Gericht ist "Papas con cuero" (Kartoffeln mit Schweinehaut), welches ich zu Hause bei meiner Gastfamilie probiert habe. Der Geschmack ist sehr mild und erinnert ein bisschen an Nudeln, aber dann diese weiche Konsistenz (ähnlich wie Pilze) und dazu die Vorstellung, gerade Haut zu essen ist sowas von widerlich, dass ich mich echt zwingen musste den Teller aufzuessen.
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Granadilla |
Kommen wir aber wieder zu etwas Leckerem. Die Granadilla ist eines meiner neuen Lieblingsfrüchte. Sie ist mit der Passionsfrucht, die es in Deutschland gibt, verwandt. Das Fruchtfleisch mit den Kerne ist sehr süß und dadurch, dass man die Kerne mitisst, knusprig.
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Colada Morada und Guagua de Pan |
Diese beiden Sachen werden traditionell an Allerheiligen gegessen, beziehungsweise getrunken. Teilweise nehmen die Menschen sie sogar mit auf den Friedhof. Die Guaguas de Pan sind wie Puppen geformte Brötchen mit Marmeladenfüllung und buntem Zuckerguss als Verzierung und repräsentieren die Körper der Toten. Colada Morada ist ein dickflüssiges Getränk aus schwarzem Maismehl, Ananas, Brombeeren, Erdbeeren, Heidelbeeren und die in Deutschland nicht vorhandenen Früchte Babaco und Naranjilla. Außerdem werden noch Kräuter, Zimt und jede Menge Zucker beigemischt. Für die Zubereitung dieses Getränks braucht man mindestens zwei Stunden, da alle Früchte gekocht und teilweise auch püriert werden. Das Ergebnis dieser Prozedur ist jedoch fantastisch. Wenn es nicht so viel Zucker enthalten würde, könnte ich die Colada Morada jeden Tag trinken.
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Colada Morada Zubereitung |
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